Text für Kindervortrag
- Sprecher: Es gab immer wieder Menschen, denen s besonders gut gelang, Liebe zu verschenken. Der heilige Martin war ein solcher Mensch.
- Sprecher: Vor langer, langer Zeit lebte in Ungarn ein römischer Soldat: Martins Vater. Er war gerne Soldat. Sein Sohn sollte ebenfalls Soldat werden. Doch Martin gefiel das ganz und gar nicht.
- Sprecher: Martin ging viel lieber in die Kirche und betete. Doch seinen Eltern missfiel dies.
- Sprecher: Sie glaubten nicht an Jesus. Deswegen wollten sie nicht, dass Martin in der Kirche betete.
- Sprecher: Mit 15 Jahren wurde Martin Soldat. Wie sein Vater bekam auch er ein Schwert, ein Pferd und einen warmen Soldatenmantel.
- Sprecher: An einem sehr kalten Abend ritt Martin in die Stadt Amiens. Es war ein sehr, sehr weiter Weg zur Stadt, und Martin war froh, dass er seinen warmen Mantel hatte.
- Sprecher: Als er in die Nähe des Stadttors kam, sah er plötzlich eine dunkle Gestalt am Tor sitzen.
- Sprecher: Martin ritt ganz nah heran. Da sag er, dass der Mann nur dünne zerrissene Kleider anhatte und deswegen sehr fror. Er musste schon lange in der Kälte gesessen haben.
- Sprecher: Als der Mann Martin sah, rief er: „Bitte hilf mir.“ Schon viele Menschen hatte dieser Mann um Hilfe gebeten.
- Sprecher: Keiner hatte ihn beachtet. Jeder war weitergegangen.
- Sprecher: Martin hatte Mitleid mit dem Bettler.
- Sprecher: Martin nahm sein Schwert und teilte seinen Mantel in zwei Teile.
- Sprecher: Den einen Teil des Mantels gab er dem Bettler.
- Sprecher: Mit der anderen Hälfte wärmte er sich selbst. Nun brauchte keiner von ihnen zu frieren.
- Sprecher: Martin hatte gern geholfen. Er erwartete keinen Dank und ritt gleich weiter.
Entnommen aus: „Martinsheft in der Gemeinde“, herausgegeben vom Bonifatiuswerk, Paderborn 1975, 2. Auflage 1988